„Was macht denn das viele Heu hier?“ – oder warum wir mulchen
Der aufmerksame Solawi-Kisten-Abholer wird sicher schon gesehen haben, dass in den letzten Tagen eine dicke Schicht Heu zwischen den Pflanzen verteilt wurde. Gärtner nennen das Bedecken des Bodens mit einer dicken Schicht meist trockener Pflanzenmasse: mulchen.

Wer sich in der freien Natur umsieht, wird niemals freie Bodenflächen finden, es sei denn der Mensch hat eingegriffen oder es besteht bereits starke Erosion. Die Natur lässt freien Boden sofort bewachsen, um ihn zu schützen. Insofern imitiert der Mensch mit dem Mulch natürliche Prozesse.
Der Solawi-Acker hat einen hohen Lehmanteil und einen geringen Humusanteil. Bei starkem Regen haben wir es schon erlebt, dass der Boden danach stark verschlämmt und verdichtet ist, außerdem hat das Wasser nicht genügend Zeit zum Versickern und läuft ungenutzt den Hang hinab.
Mulchen ist im Biogartenbau eine wichtige Methode um mehrere Effekte zu erzielen:
- der Boden ist vollständig bedeckt und damit geschützt vor Erosion durch Sonne, Wind und Regen.
- der Mulch wird nach und nach von unten durch Bodenlebewesen abgebaut und in wertvollen Humus umgewandelt. Ein Boden mit guter Dauerhumusschicht speichert Wasser, liefert Nährstoffe, hält die Bodenkrume luftig und locker und speichert CO2.
- die Feuchtigkeit im Boden kann nicht verdunsten und es muss wesentlich weniger gegossen werden, wenn überhaupt. Diesen positiven Effekt haben wir bei unseren Tomaten im Gewächshaus sofort bemerken können. Sie kommen inzwischen fast alleine klar, obwohl sie keinen Regen abbekommen.